Peter und die deutsche Bundeskanzlerin

Ein heisser Sommer mit Temperaturen bis fast 40 Grad. Die Welt schwitzt und klebt – und wird träger und träger … Und mitten drin die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und ein schwuler Junge.

peter

Peter, 17, bietet der deutsches Bundeskanzlerin Paroli …

Es war im Rahmen eines «Bürgerdialogs» in einem Schulzentrum in Rostock mit 30 Schülerinnen und Schülern: Der 17-jährige Peter fragt die Kanzlerin nach der Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben. Merkels ausholende Antwort:

Die Ehe, das ist die Verbindung aus Mann und Frau. … Das war viele Jahrzehnte unbestritten die klassische Vorstellung von Ehe. Und dann hat man gesehen, dass die Gesellschaft Gottseidank, glücklicherweise offener geworden ist und dass man heute darüber sehr offen reden kann, sagen kann: Ich bin homosexuell, ich bin schwul, ich bin lesbisch.

Peter ist mit der Antwort der Kanzlerin nicht zufrieden:

Es ist Quatsch, dass bei der Ehe eine Grenze gezogen wird. Warum sollte es einen Unterschied machen, auf wen ich stehe? Auch ist die Gesellschaft ja nicht nur offener geworden, ich selbst bin im Bus als Schwuler beleidigt worden, auch das ist Realität in Deutschland …

Zuvor hatten alle 30 anwesenden Schüler und Schülerinnen erklärt, dass sie die Ehe-Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare unterstützen, was die Kanzlerin allerdings nicht sonderlich zu beeindrucken schien, sie blieb stur:

Ich glaube im Augenblick ist es in der Gesellschaft noch nicht so ganz eindeutig, wie es jetzt hier in dieser Gruppe ist. Wenn es in allen Parteien eine *Mehrheit gibt, wie in dieser Gruppe, dann wird man sicherlich auch einen Veränderungsprozess in der Gesellschaft haben.

Da politisiert eine Politikerin nicht nur unmenschlich, sondern völlig am Volk vorbei. Umfragen in Deutschland haben nämlich ergeben, dass eine klare Zweidrittel-Mehrheit der Bevölkerung für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ist. Wie scheinheilig zudem Frau Merkels Argumente sind, beweist sie selber: Auch ihre zweite Ehe brachte keine eigenen Kinder hervor. Wenigstens brachte ihr zweiter Ehemann zwei Söhne aus seiner ersten Ehe mit in die Partnerschaft …

Und noch grad eine abstruse Geschichte aus unserem nördlichen Nachbarland. Die Leser der «Augsburger Allgemeinen» bekamen mit ihrer Zeitung eine besondere Beilage mitgeliefert: Auf einer Doppelseite wurden unter dem Titel «Diktatur der Verwirrung» zehn Thesen gegen die «Homo-Ehe» aufgeführt. Ein Ausschnitt aus These 6:

Heterosexualität ist dem Wesen des Menschen gemäss. Homosexualität wird zwar praktiziert, aber deshalb entspricht sie noch lange nicht dem Wesen des Menschen. Wenn dieser Unterschied nun im Namen der Gleichheit eingeebnet wird, läuft dies auf ein Diktat der Lebensweise über das Wesen des Menschen hinaus.

familienbunt

Zeitungsbeilage mit teils fundamentalistischem Inhalt – herausgegeben vom Bistum Augsburg …

Die 16-seitige Zeitungsbeilage trägt übrigens den bemerkenswerten Titel «Familienbunt» und wurde vom Bistum Augsburg herausgegeben. Auf der Website des Bistums wird das Magazin als «wissenschaftlich fundiert» angepriesen und lässt sich als PDF runterladen. Pikant: Gemäss Impressum wurde das Magazin vom ‹Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration› gefördert …

Unterdessen machen andere Staaten vor, was «gleiche Rechte» bedeuten: Beispielsweise das katholische Irland, das nicht nur die Ehe ohne Kompromisse für Schwule und Lesben geöffnet hat, sondern auch eine Gesetzgebung einführte, die völlig auf der Selbstbestimmung von Transpersonen basiert.